Der Anfang der Chronik ist gemacht (bis 1995 - Fortsetzung folgt) mit alten Fotos!

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Chronik

Gründung des Musikvereins

Wie alt der Musikverein Wallenfels ist, wird sich wohl nicht mehr genau feststellen lassen. Aufgrund der vorhandenen Unterlagen besteht die Musikkapelle oder ein Verein seit 125 Jahren.
„Das Geschäftsbuch des ‚Musikalischen Vereins Wallenfels‘, das von Herrn Lorenz Strötz angekauft wurde und worauf geschäftliche Rechnungen enthalten haben, gehen seit 13. Juli 1909 und zwar wie Nr…Seite…dem Verein geltend an.
Wallenfels, den heutigen Datum 16. Juli 1909
Laut Unterschrift des Verkäufers!
Lorenz Strötz“
Diese Worte stehen auf dem Ersten von vier Blättern - herausgerissen aus einem Buch - , die Anfang des Jahres 1983 von Frau Anneliese Stumpf, Wallenfels, der Vorstandschaft des Musikvereins übergeben wurden. Nachdem man bisher davon ausgegangen war, dass die Gründung des MV Wallenfels am 1.2.1925 stattgefunden hatte, stand jetzt schwarz auf weiß fest, dass es sich 1925 nur um eine Wiedergründung handeln konnte.
Vor allem im 1. Halbjahr 1983 wurde nun intensiver nach dem wirklichen Alter des Vereins geforscht. Man wurde tatsächlich fündig: Zeitungsarchive sowie ein altes „Kassabuch“ des Heimatvereins „Frankenlust“ und vor allem das 1. Protokollbuch der heutigen Soldatenkameradschaft Wallenfels lieferten Beweise dafür, dass der MV schon vor 1925 existiert hat. Das genaue Gründungsdatum konnte allerdings bis heute nicht festgestellt werden. Geht aus den eingangs erwähnten Blättern klar hervor, dass diese nicht aus dem 1. Protokollbuch des Vereines stammen, so ist in den Büchern des damaligen Veteranen- und Kriegervereins durchweg von 1871 bis 1933 stets die Rede vom „Musikkorps“ oder von der „Musikkapelle“. Fest steht, dass am 30. August 1871, als die Statuten des Veteranen- und Kriegervereins beschlossen wurden, eine musikalische Vereinigung in Wallenfels existierte, denn unter Nr. 4 heißt es dort u.a.: „Das Musikkorps von Wallenfels spielt 2 Trauermärsche, einen vor der Wohnung und einen vor dem Grabe“.
Soldatenkameradschaft und Musikverein
Die auch heute noch vorhandene enge Verbindung zwischen der Soldatenkameradschaft und dem MV hat also eine lange Tradition. Auch in Büchern der Frankenlust ist bis 1936 nur von Ausgaben an die Musikkapelle zu lesen. Nur zweimal wurde der Musikverein genannt: Am 21. Januar 1928 und am 12. Februar 1930, wo es z.B. hieß: „Für Beerdigung des Mitgliedes Hans Müller-Kumpes an Musikverein bezahlt 8 Mark“.
Bei der Generalversammlung des MV am 16. Juli 1909, zu der „…sämtliche Mitglieder geladen waren und 16 erschienen sind…“, fanden Wahlen zur Vorstandschaft statt. Sie setzte sich damals wie folgt zusammen:
1. Vorstand: Johann Stöcker-Brehm
2. Vorstand: Johann Schmitt
Kassier und Schriftführer: Barthol Gleich
Ausschussmitglieder: Moritz Gleich
Andreas Stöcker
Johann Behrschmidt
Barthol Müller
Vereinsdiener: Johann Hader
Der Monatsbeitrag betrug damals 10 Pfennige. Diese Vorstandschaft war auch am 23. Juli 1911, dem Tag, an dem die letzte vorhandene Niederschrift aus der damaligen Zeit gefertigt wurde, im Amt. Wer vorher oder nachher den Verein führte, ist nicht bekannt.
Die Leitung der Kapelle lag bis 1925 in den bewährten Händen von Altmusikermeister Barthol Gleich sowie Musikmeister Johann Stöcker-Brehm (Schwarz Brehm) und seines Bruders Andreas (Brehmers Des), welche auch zusammen mit den Gebrüdern Schmitt das Gerippe der Kapelle bildeten.
In den Jahren von 1871 bis um die Jahrhundertwende ist nach dem alten Protokollbuch des Veteranenkorps Musikdirektor Johann Bayer für das Musikkorps zuständig gewesen. An ihn wurden die jeweiligen Vergütungen ausbezahlt.
Auszüge aus dem Originalprotokoll von Altmusiker Balthasar Schramm:
Am 1. Februar 1925 wurde der Musikverein Wallenfels mit Unterstützung von Musikfreunden, dem Kreis von Altmusikmeister Bartl Gleich (Krebsn-Bartl) und etwas vorgebildeten jungen Musikbeflissenen wieder ins Leben gerufen zur Förderung und Pflege der ländlichen Musik sowie zur Ergänzung und Verstärkung der örtlichen, von Musikmeister Johann Stöcker-Brehm geführten Musikkapelle.
Der junge und begabte, aus einer alten Musikfamilie stammende Vollblutmusiker Rechner Andreas Eger bot sich zusammen mit Hans Bäumel und der Organistin Frau Maria Bäumel dazu an, den Verein mit ihrem musikalischen Können und ihren Talenten nach Kräften zu fördern und in wöchentlichen Schul- und Übungsstunden die aktiven Mitglieder zu betreuen.
Außerdem hofften sie, jugendliche Musikbegeisterte zu finden, um sie anzuspornen und um ihnen die nötigen musikalischen Kenntnisse zu übermitteln.
So konnte dann in kurzer Zeit im Zusammenwirken mit den alten Musikern und der Stabführung von A. Eger sowie der Schulung von Frau Bäumel ein gefälliger Klangkörper herangebildet und im guten kameradschaftlichen Geist alle an den Verein gestellten Aufgaben zur Zufriedenheit der Allgemeinheit gelöst werden. Zur Finanzierung des Vereins wurden von den Mitgliedern in einer sehr schweren Zeit der totalen Arbeitslosigkeit Theaterabende mit großem Erfolg gegeben, sodass Noten und verschiedene Musikinstrumente angeschafft werden konnten.
Die Folgen des Krieges
Während des Vereinsaufbaus kam der Krieg 1939 bis 1945. Einige Mitglieder wurden zum Heer eingezogen, darunter auch der Kapellmeister Eger, der leider dann auch allzu früh den Heldentod fand. Sein Tod war für seine Vereinskameraden unfassbar und für den Verein ein schwerer Verlust, dessen Folgen auch nicht ausblieben. So wurde im Laufe der Nachkriegsjahre ein Neuaufbau des Vereins notwendig. Mit jungen Kräften, von Oberlehrer Döring geschult, begann für den Verein eine neue Ära.
Rückblick auf die Jahre nach dem 2. Weltkrieg
13 Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren (Förner Armin, Förner Richard, Göppner Hans, Götz Adolf, Haderdauer Heinrich, Müller Helmut, Querfurth Hans, Schlee Heinz, Schnabrich Franz, Schnabrich Heinz, Stöcker Elmar, Stumpf Heinz und Weiß Hans) bildeten zusammen mit den noch aktiven Musikern aus der Vor- und Nachkriegszeit (Hans Schübel, Hans Bäumel, Heinricht Bäumel, Josef Regel, Baptist Querfurth, Albert Lutz, Richard Schnabrich, Andreas Krüglein, Hans Stöcker, Balthasar Schramm, Bartl Förner, Heinrich Götz, Johann Schmitt (Fuchsnhannla), Georg Schuster, Hans Stumpf Villa und Friedel Stöcker eine neue gutbesetzte Kapelle, welche bis zum Jahre 1958 von Oberlehrer Theodor Döring geleitet wurde. Die beiden Letztgenannten sind heute noch am Schlagzeug als Aushilfsmusiker tätig.
Im Jahre 1959 übernahm Balthasar Mähringer die musikalische Führung. Es konnten wieder 5 Musiker in die Kapelle aufgenommen werden (Andreas Stöcker, Rudi Schuberth, Gundram Stöcker, Franz Stütz und Heinz Weiß).
B. Mähringer wurde seinerzeit von Alfons Schmittnägel in der Betreuung und Organisation tatkräftig unterstützt. A. Schmittnägel wurde dann auch 1. Vorstand. Dirigent B. Mähringer beendete seine Tätigkeit 1962. Gleichzeitig endete auch die aktive Laufbahn der älteren Musiker.
Ansgar Weißerth trat 1963 die Nachfolge von Balthasar Mähringer an. Während seiner Tätigkeit wurde angestrebt, die Kapelle des Vereins, welche nur noch aus 13 Musikern bestand, durch junge talentierte Leute zu erweitern.
Im Jahre 1965 gab sich der Verein durch Generalversammlungsbeschluss die Rechtsform e. V. und wurde dadurch eine juristische Person des privaten Rechts. In dieser Generalversammlung erklärten viele Wallenfelser Bürger ihren Beitritt, um den Verein zu unterstützen.
Die seinerzeit gewählte Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorstand: Alfons Schmittnägel
2. Vorstand: Hans Müller-Wegmacher
Kassier: Heinz Stumpf
Schriftführer: Oberlehrer Ernst Mayer
Dirigent: Ansgar Weißerth
Vereinsdiener: Theodor Köstner
Der damalige Stadtrat von Wallenfels war über die entfaltete Aktivität des Musikvereins sehr erfreut und spendete einen Betrag von DM 2.000,-- zur Beschaffung von Musikinstrumenten.
In guter Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft konnte der Dirigent Ansgar Weißerth mit seinen aktiven Musikern eine Knabenkapelle heranbilden, die 35 Mann stark war. Ihren ersten Auftritt hatte diese Knabenkapelle am Weißen Sonntag 1966. Bei weiteren öffentlichen Auftritten bei Musik- und örtlichen Festen konnten die Jungmusiker bereits bemerkenswerte Leistungen aufweisen.
Ihr größter Erfolg dürfte im Jahre 1969 beim Bundesmusikfest in Windheim gewesen sein. Die Knabenkapelle errang laut Urkunde beim Wertungsspiel in der Sonderstufe das Prädikat „1. Rang“.
Im Jahre 1970 siedelte Ansgar Weißerth aus beruflichen Gründen nach Augsburg über. Die Stelle des Dirigenten übernahm noch im selben Jahr Arno Zschüttig. Unter der Leitung wurden alle aktiven Musiker aus Senioren- und Knabenkapelle zu einem großen Klangkörper vereinigt. Durch den nimmermüden Einsatz des Dirigenten Arno Zschüttig und die gute Zusammenarbeit mit seinen aktiven Musikern konnte die vereinte Musikkapelle Wallenfels bei ihren öffentlichen Auftritten gute Erfolge erzielen.
Mit Arno Zschüttig kam auch Hans Schedel nach Wallenfels und verstärkte als Bassist die Kapelle. Hans Schedel gefiel es bei den Wallenfelser Musikanten so gut, dass er hier ansässig wurde.
Heinrich Vogler (2. Bass) und Willi Schuster (Tenorhorn) zogen ebenfalls nach Wallenfels und traten in die Kapelle ein. Willi Schuster war auch viele Jahre Notenwart, Verstärkeranlagenbetreuer und Busfahrer bei Vereinsausflügen.
Im Jahre 1972 konnten alle Musiker mit einer einheitlichen Tracht eingekleidet werden, was allgemein begrüßt wurde. Die Kapelle hinterließ nun künftig bei allen öffentlichen Auftritten auch einen guten äußeren Eindruck. Ein Höhepunkt im Vereinsleben war das Kreismusikfest an Pfingsten 1975. Die Zahl der aktiven Musiker betrug damals 30, und der Verein hatte insgesamt 160 Mitglieder. Unter dem Vorsitz von Alfons Schmittnägel, ohne dessen nimmermüden Einsatz und vielseitiger Unterstützung, der Verein heute vielleicht nicht mehr existieren würde, war der Musikverein zu einem aus Wallenfels nicht mehr wegzudenkenden Kulturträger gereift.
Als Anerkennung hierfür wurde dem Verein vom Nordbayerischen Musikbund anlässlich dieses Festes die „Große goldene Medaille am weißblauen Band“ verliehen.
Die Stadt Wallenfels spendete anlässlich des Kreismusikfestes neue Notenpult-Gehänge. Außerdem übergab sie an die Musiker den neuen Probenraum im Kurzentrum. Dadurch wurde ein langjähriges Problem gelöst, das Wandern von einem Probenraum zum anderen. Abwechselnd waren dies die Wohnstuben von Heinrich Götz (Paukenschläger), Knabenschule, Mädchenschule, Rathaus sowie Kegelbahn, Nebenzimmer und Saal vom Gasthaus Sommerkeller gewesen. Das Fest wurde ein großer Erfolg. Es war zudem Ansporn für Aktive und Verantwortliche, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.
Die Kapelle brachte unter der Leitung von Arno Zschüttig großartige Leistungen, insbesondere im Bereich der Marschmusik. So wurde beim Marschmusikwettbewerb in Langensendelbach 1976 vom Musikverein mit der höchsten Punktezahl aller teilnehmenden Kapellen ein hervorragender 1. Rang belegt. Im Jahr 1976 schaffte der Verein die 1. Verstärkeranlage an und in den folgenden Jahren mit Unterstützung des Nordbayerischen Musikbundes einen neuen Bass sowie weitere Instrumente.
Drei Männer, die am Wiederaufbau bzw. am weiteren Aufstieg des Vereins maßgeblich beteiligt waren, sollen hier ebenfalls genannt werden. Es sind Theodor Köstner, der bis nach dem Musikfest Vereinsdiener war, Christoph Hohberger, der diesen Posten übernahm und bis Januar 1984 ausübte und nicht zuletzt Heinz Stumpf, der seit über 30 Jahren die finanziellen Dinge des Vereins regelt. Letzter ist seit 1975 auch als Vorsitzender des Kirchweihausschusses für den Festzeltbetrieb zuständig. Bisher richtete der Musikverein insgesamt 19 Kirchweihfeste aus.
Ab dem Jahre 1969 wurde jährlich ein Vereinsausflug unternommen. Dies sollte zum einen ein kleiner Dank sein für die aktiven Musiker und zum anderen die Kameradschaft vertiefen. Heinz Stumpf und das Ehepaar Christa und Andreas Stöcker waren in den letzten 25 Jahren als Reiseleiter und Organisatoren dafür verantwortlich. Bei diesen Vereinsausflügen wurden neben sehenswerten Orten in Deutschland auch viele europäische Länder besucht.
Außerdem war die Kapelle des Vereins in den Jahren bis 1984 in ganz Deutschland unterwegs, um Urlauber für ihren Heimatort und den Frankenwald zu werben. Unter anderem wurden Touristikmessen in Köln, Bonn, Bochum, Wattenscheid, Neuss, Nürnberg und mehrere Male Berlin besucht.
Leider konnte sich Vorsitzender Alfons Schmittnägel aus gesundheitlichen Gründen bei der Generalversammlung am 10.01.1982 nicht mehr zur Verfügung stellen. Als seinen Nachfolger wählte man Karlheinz Hühnlein. Gleichzeitig wurde Alfons Schmittnägel für seine langjährige Tätigkeit und Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Der Verein zählte damals 230 Mitglieder.
Adam Probst als neuer Dirigent
Schon ein Jahr später musste Dirigent Arno Zschüttig sein Amt ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Er wurde für sein Engagement um die Blasmusik in Wallenfels zum Ehrendirigenten ernannt. Seine Nachfolge trat Adam Probst an, der wie sein Vorgänger in Johannistal wohnte. Dieser Wechsel machte sich in der Folge auch am Repertoire der Kapelle bemerkbar. Die Unterhaltungsmusik rückte mehr in den Mittelpunkt.
Noch im Jahre 1983 wurden ein neuer Verstärker und einige Mikrofone angeschafft. Außerdem wurden mit dem Musikverein die ersten Schallplattenaufnahmen gemacht. Das „Flößerlied“ sowie das Lied „Herz vom Frankenwald“, welches von Franz Stütz komponiert und von Karlheinz Hühnlein getextet wurde, kamen als Single heraus. Für eine Langspielplatte mit verschiedenen Kapellen aus dem Landkreis Kronach wurde ebenfalls die Polka „Herz vom Frankenwald“ aufgenommen.
Anfang der 80er Jahre konnten wieder sieben Jungmusiker in die Kapelle aufgenommen werden: Norbert Goller, Jochen Krüglein, Stefan Müller, Thomas Welscher, Sandra Gleich, Sandra Welscher und Melanie Schuster. Zusätzlich verstärkten noch drei weitere neue Musiker die Kapelle: Manfred Werner, Heinrich Ende (Posaune) und Dr. Alexander Hümmrich (Flügelhorn).
Im Jahre 1983 fand der traditionelle Zeltbetrieb anlässlich der Kirchweih zum letzten Mal beim Gasthaus Sommerkeller statt. Rund ein Jahrzehnt war der Musikverein für das Zelt am Sommerkeller verantwortlich gewesen. Nun musste ein neuer Festplatz gesucht werden. Nach intensiven Verhandlungen mit Bürgermeister Manfred Nürnberger und den Flößern einigte man sich auf den neuen Festplatz am Flößerhaus. Hier wurde 1984 erstmals die Kirchweih ausgerichtet, bei der man finanziell wie auch von der Stimmung her einen schönen Erfolg erzielen konnte.
Aus diesem Jahr ist weiter zu berichten, dass hinsichtlich der Mitgliederzahlen ein neuer Rekord erreicht wurde. Die „Schallmauer“ von 300 konnte durchbrochen werden. Zum Jahresende 1984 nannten 308 Bürgerinnen und Bürger von Wallenfels mit seinen Eingemeindungen einen Mitgliedsausweis des Musikvereins ihr Eigen. Erfreulich in diesem Jahr war auch, dass wiederum vier Jungmusiker in die Kapelle eintraten und 1. Vorsitzender Karlheinz Hühnlein als aktiver Musiker nun die Kapelle verstärkte.
Aber auch das Jahr 1985 wird in die Geschichte des Vereins eingehen. Die Englandtournee stand im Mittelpunkt des Vereinsgeschehens. Es war eine erfolgreiche Fahrt, und die Wallenfelser Musikanten vertraten ihre Heimatstadt in England hervorragend.
Das Jahr 1986
Der bisherige absolute Höhepunkt der Vereinsgeschichte war das Jahr 1986. Zum einen wurde dem Verein am 8. Mai im Wolfratshausen von dem damaligen Staatssekretär Dr. Edmund Stoiber die vom Bundespräsidenten verliehene „PRO-MUSIKA-Plakette“ überreicht. Zum anderen fand anlässlich des 115-jährigen Bestehens ein Kreismusikfest statt.
Für dieses Fest wurde eine neue Kleidung für die Musiker angeschafft, und als Spende der Stadt Wallenfels konnte ein komplettes kombiniertes Schlagzeug (Preis DM 3.665,--) entgegengenommen werden. Am Festprogramm beteiligten sich 30 Musikvereine und Kapellen aus ganz Oberfranken.
Den Gemeinschaftschor, der damals an der Floßlände am Flößerhaus abgehalten wurde, dirigierte der Bezirksvorsitzende Hans Welscher von einem Floß aus. Der Wettergott war dem Veranstalter hold, und so wurde das Fest zu einem großartigen Erfolg.
Ein unvergessliches Erlebnis und Ereignis für alle aktiven Musiker war im Juni 1986 auch noch die große Mainfloßfahrt von Kitzingen nach Würzburg. Ein Wermutstropfen neben diesen vielen positiven Ereignissen des Jahres 1986 war der Tod des langjährigen Dirigenten und Ehrendirigenten Arno Zschüttig. Dem Verein gehörten zu diesem Zeitpunkt 320 Mitglieder an, davon 31 aktive Musiker.
In den Jahren 1987 bis 1989 wurden gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Faschingsveranstaltungen abgehalten. Der Erlös der ersten Veranstaltung wurde den behinderten Kindern des Landkreises gespendet. Auch zusammen mit dem Gesangverein „Cäcilia“ wurde ein Faschingstanz durchgeführt.
Im Jahre 1988 war auf Einladung des Fremdenverkehrsverbandes Kronach das musikalische Repertoire der Kapelle bei der Touristikmesse in Bremen, die mit einem internationalen Folklorefestival verbunden war, gefragt.
Ende der 80er Jahre versuchte der Verein, eine Jugendbläsergruppe aufzubauen. Das Jugendorchester Kronach konnte für einen Werbenachmittag im Kurzentrum gewonnen werden. Es meldeten sich zwar einige Jugendliche und wurden auch angelernt. Zu einer eigenen Bläsergruppe reichte die Zahl der Musiker jedoch nicht aus, sodass sie in die Kapelle des Vereins mit eingegliedert wurden.
Im Frühjahr 1989 gab es eine Änderung in der Besetzung der Vorstandschaft. Nach dem Rücktritt von Karlheinz Hühnlein übernahm 2. Vorsitzender Paul Haderdauer die Vereinsgeschäfte bis zu den Neuwahlen im Jahre 1990.
Ab diesem Zeitpunkt wurde der Posten des 1. Vorsitzenden von Willi Schuster besetzt. Nachfolgenotenwart wurde Norbert Krump. Zum 2. Vorsitzenden wählte man Manfred Werner. Ferner konnten vier Musiker in die Kapelle integriert werden (Margit Müller und die Jungmusiker Christian Köstner, Thomas und Lars Fischer).
Im Jahre 1990 verstarb leider allzu früh der Betreuer der Mitglieder in der Schnaid, Horst Schuberth. Sein Nachfolger wurde Franz Gleich, der sich seitdem auch um die Verstärkeranlage der Kapelle kümmert.
1990 war auch das Jahr der Deutschen Wiedervereinigung. So konnte der Musikverein Wallenfels durch die Öffnung der Grenze mit zwei Musikgruppen in Thüringen Kontakte knüpfen. Dies hatte zur Folge, dass gegenseitige Auftritte und Freundschaftsbesuche zustande kamen.
Zum Abschluss des Jahres 1990 hatte die Kapelle noch zwei besondere Auftritte in der Messehalle in Leipzig bei der Tourismusbörse und beim Christkindlesmarkt in Nürnberg.
Im Mai 1991 verließ der Dirigent Adam Probst die Kapelle. Sein Amt übte bis zum August des gleichen 2. Dirigent Armin Förner aus.
Im Herbst 1991 übernahm Hans-Jürgen Fischer aus Weißenbrunn das Amt des Dirigenten und setzte mit seinem Können viele positive Akzente, was sich auch im nunmehr sehr breit gefächerten Betätigungsfeld der Kapelle widerspiegelt.
Auf Initiative des Musikvereins und zusammen mit dem Pfarrgemeinderat und der Freiwilligen Feuerwehr wurden im Dezember 1991 die Kinder vom „Nikolaus“ am Flößerhaus beschenkt. Die Kapelle umrahmte die Feier mit weihnachtlichen Weisen, und den Kleinen wurde die Möglichkeit zur Kutschenfahrt geboten. Den Erlös von DM 1.000,-- spendete der Musikverein dem Kindergarten. Auch im darauf folgenden Jahr wurde der Erlös dieser Veranstaltung dem Kindergarten übergeben.
Seit dem Jahre 1993 ist die Nikolausbescherung mit dem Weihnachtsmarkt der Stadt Wallenfels verbunden.
Stetige Verbesserung
Die musikalische Qualität der Kapelle und die Mitgliederzahl des Vereins zeigten in diesen und den folgenden Jahren einen ständigen Trend nach oben. Wiederum konnten drei Jungmusiker in die Kapelle eingegliedert werden: Jochen Reuther, Tobias Schauer und Christian Krump.
Das äußere Erscheinungsbild der Kapelle änderte sich ebenfalls. Es wurden schwarze Lederhosen und Dirndl angeschafft. Außerdem konnte die Lautsprecheranlage durch eine großzügige Spende der Firma Walfried Schmittnägel weiter ausgebaut und verbessert werden.
Sehr erfolgreich verlief das 1. Adventskonzert zusammen mit dem Gesangverein Cäcilia. Es wurde inzwischen zu einem festen Bestandteil des jährlichen Programmes der beiden Vereine.
Bei den Neuwahlen der Generalversammlung im Jahre 1993 wurde die Vorstandschaft wie folgt neu gewählt:
1.  Vorsitzender: Bernhard Gleich
2.  Vorsitzender: Manfred Werner
Schriftführer: Andreas Stöcker
Kassier: Heinz Stumpf
Ehrenvorsitzender: Alfons Schmittnägel
Dirigent: Hans Jürgen Fischer
Karteiführer: Wilhelm Kremer
Notenwart: Norbert Krump
Vereinsdiener: Peter Stumpf
Weitere Ausschussmitglieder:
Armin Förner Sebastian Müller
Rudolf Schubert Werner Stumpf
Hans Schedel Stefan Müller
Franz Müller-Zeh Hans Querfurth
Hans Stumpf-Villa Franz Gleich
(Vertreter der Mitglieder Schnaid)
Paul Haderdauer Karl Weiß
Ab dem Jahre 1993 waren die Wallenfelser Musikanten auch fester Bestandteil des „Berliner Marathons“ mit Auftritten von Tausenden von Zuhörern in der alten und neuen Hauptstadt Deutschlands.
1994 fand das 1. große Muttertagskonzert der „Wallenfelser Musikanten“ zusammen mit dem Gesangsverein „Cäcilia“ im großen Saale des Kurzentrums bei der Bevölkerung großen Anklang.
Die Verantwortlichen des Vereins kamen mit dem Pfarrgemeinderat überein, aufgrund der 125-jährigen Wiederkehr der Weihe der Stadtpfarrkirche auf die eigene Ausrichtung dieses Festes zu verzichten.
Ende Januar 1995 nahm die Kapelle mit großem Erfolg an einem Gemeinschaftskonzert des norbayerischen Musikbundes im Kreisverband Kronach in der Kronachtalhalle in Steinberg teil.
Weiter war die Kapelle bei mehreren Jubiläumsfesten in Wallenfels und aus verschiedenen Anlässen im Umkreis mit ihrem musikalischen Können gefordert, so auch zum ersten Mal im großen Kurhaussaal von Bad Streben anlässlich eines fränkischen Heimatabends für die Kurgäste.
Seit der Wiedergründung im Jahre 1965 beteiligte sich die Kapelle des Vereins neben den bereits erwähnten Auftritten in der Festschrift auch an vielen Musikfesten und mehreren Wertungsspielen im Kreis Kronach und in ganz Oberfranken.
Ein fester Bestandteil des Jahresprogrammes der Wallenfelser Musikanten sind: Kreuzweg zum Schloßberg, Wallfahrt nach Marienweiher, Fronleichnam und Flurumgang, Kirchweihfest, Weihnachtslieder im Altenheim, Silvester-/Neujahrsständchen, Ständchen bei Geburtstagen und Jubiläen von Vereinsmitgliedern.
Der Mitgliederstand könnte im Jubiläumsjahr eine neue Höchstmarke erreichen, nämlich die Zahl 400 (Mitgliederstand Januar 1996: 392).
Für das 125 jährige Vereinsjubiläum, verbunden mit einem Kreismusikfest, wurde im Frühjahr 1995 ein Festausschuss gebildet und die Vorbereitungsarbeiten aufgenommen.